Kraftstoff aus Windkraft

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Deutschland reformiert die KfZ-Steuer, Brüssel verhandelt über C02-Grenzwerte im Verkehr und Angela Merkel und Nicolas Sarkozy trafen sich gerade zu automobilen Themen. Die deutsch-französische Zusammenarbeit wird nun in der Praxis zum Erfolg geführt: In nächster Zukunft sollen Busse und PKWs mit CO2-freiem Kraftstoff rollen - Wasserstoff aus Windenergie. Dazu werden das französische Mineralölunternehmen TOTAL und der deutsche Stromerzeuger ENERTRAG ein zukunftsweisendes Projekt auf den Weg bringen.

Die Herstellung von Wasserstoff aus Windenergie wird technisch bisher nur in kleinerem Leistungsbereich getestet. Die Kooperationspartner gehen jetzt in einer Machbarkeitsstudie den großmaßstäblichen Einsatz an. Energie dafür ist genug vorhanden, denn als einer der größten unabhängigen Windstromerzeuger Europas betreibt ENERTRAG Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von über 600 Megawatt. In einer Elektrolyseanlage des entstehenden ENERTRAG-Hybridkraftwerkes kann die Windenergie mit hohen Wirkungsgraden von bis zu 80% in Wasserstoff umgewandelt werden.

Geplant ist, mit dem sauberen ENERTRAG-Windwasserstoff aus dem Norden Brandenburgs die TOTAL Wasserstofftankstellen in Berlin zu beliefern. TOTAL ist in Europa bei der Einführung der Wasserstofftechnologie seit langem eine treibende Kraft. Wird die Zusammenarbeit erfolgreich, könnten in der nächsten Phase der deutschen Clean Energy Partnership (CEP) Busse der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) und PKWs der führenden Automobilhersteller (Daimler, Opel, Ford) im Alltagsbetrieb erstmals weltweit Wasserstoff tanken, der emissionsfrei aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Die Herstellung von Wasserstoff aus Windenergie dient außerdem der bedarfsorientierten Einspeisung erneuerbarer Energie in die Stromnetze, denn es gelangt nur noch der Windstrom in die Netze, der gleichzeitig auch gebraucht wird. Auf diese Weise wird nachhaltig Kraftstoff aus Windenergie hergestellt und gleichzeitig das Problem der Netzintegration großer Windenergiemengen in das europäische Verbundnetz gelöst.

Mittwoch, 25. Juni 2008
Quelle: ots