Historie

Wenigen ist bekannt, dass Ethylalkohol (auch bekannt als Lampenbrennstoff) bereits mit Beginn des Automobilbaus als Kraftstoff eingesetzt wurde. Der berühmte Autobauer Henry Ford hatte sein legendäres T-Modell, die Tin Lizzy, bereits so konzipiert, das es problemlos mit Ethanol betrieben werden konnte. Ford hielt bereits damals Ethanol für den Treibstoff der Zukunft und hatte Visionen von der nachhaltigen Nutzung der Landwirtschaft als Kraftstofflieferant. Auch Nikolaus August Otto verwendete bereits 1860 Ethanol als Kraftstoff in den Prototypen seines Verbrennungsmotors.

Brasilien galt lange Zeit als Mutterland der Ethanolnutzung in der Neuzeit. Seit mehreren Jahren nutzen dort Millionen von Fahrzeugen den nachwachsenden Kraftstoff. Als erstes europäisches Land setzt Schweden verstärkt auf den Einsatz von Bioethanol mit dem neuen Kraftstoff E85 (Mischung aus 85% Bioethanol und 15% Benzin). Dafür sind jedoch speziell ausgerüstete Ethanol-Fahrzeug notwendig, wie sie derzeit nur Ford, Volvo und Saab anbieten.

Ford wiederum ist der erste Automobilhersteller, der nach dem großen Erfolg des Ford Focus Ethanol in Schweden, diese innovative und umweltfreundliche Antriebstechnologie nun auch in Deutschland anbietet und damit auf dem wichtigsten europäischen Markt. Neben Schweden setzen auch Frankreich und Spanien auf diesen nachwachsenden Treibstoff. Bioethanol kann durch Beimischungen von bis zu 10% zu normalen Ottokraftstoffen auch problemlos von herkömmlichen Benzinfahrzeugen genutzt werden. Derzeit werden am deutschen Markt Systeme eingeführt, die eine kostengünstige Nachrüstung von Benzinfahrzeugen auf den Betrieb mit Bioethanol bis E85 ermöglichen.

Durch FFV-Fahrzeuge, Nachrüstlösungen und verstärkten Tankstellenbau wird sich der alternative Kraftstoff Bioethanol auch in Deutschland mittelfristig etablieren.