Prinzipiell kann jeder konventionelle Otto-Motor mit Erdgas betrieben werden. Zu empfehlen sind jedoch erdgasoptimierte Motoren, weil sie die vielfältigen Vorteile des Kraftstoffs Erdgas in vollem Umfang nutzen und einzelne Motorenteile (z.B. Zylinderköpfe und Ventillager) für den Erdgaseinsatz optimiert wurden.
Das in den druckfesten Zylindertanks gespeicherte Erdgas wird mittels Kraftstoffleitungen aus Edelstahl über ein Magnetventil dem so genannten Druckregler zugeführt. Dieser reduziert den Speicherdruck (ca. 210 bar) auf einen Einblasdruck von 1-10 bar (je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich). Die Weiterleitung zum Motor erfolgt meist über einen mikroprozessorgesteuerten Gasverteiler, der dafür sorgt, dass jedem Zylinder über die Einblasdüsen die jeweils erforderliche Kraftstoffmenge zugeführt wird. Im Innenraum des Fahrzeugs weisen nur die Tankanzeige und der Kraftstoffwahlschalter darauf hin, dass man ein Erdgasauto fährt. Bei serienmäßigen Erdgasfahrzeugen lassen sich an der Tankanzeige die vorhandenen Reserven beider Kraftstoffe (Erdgas und Benzin) sowie der momentan verwendete Kraftstoff ablesen. Der Kraftstoffwahlschalter erlaubt jederzeit - auch während der Fahrt - das Umschalten von Erdgas- auf Benzinantrieb und umgekehrt. Moderne Erdgasfahrzeuge schalten automatisch zwischen den einzelnen Antriebsarten um.
Der Betankungsanschluss ist nur für komprimiertes Erdgas (CNG) ausgelegt. Der Tankvorgang kann nur bei korrektem Anschluss gestartet werden, das Ausströmen von Erdgas wird durch ein Rückschlagventil verhindert. Der Betankungsanschluss für Erdgas befindet sich meist neben der Einfüllöffnung für den Benzintank.
Achtung! Mit einem Befüllstutzen für Erdgas ist es genauso unmöglich Autogas zu tanken wie umgekehrt. Manipulationen an den Füllstutzen sind nicht zulässig und können unter Umständen tödlich sein!