Der Energiegehalt von 1 kg Erdgas (H-Gas) entspricht zirka 1,5 Liter Benzin bzw. 1,33 Liter Diesel. Bei Erdgas (L-Gas) entspricht 1 kg etwa 1,3 Liter Benzin bzw. 1,1 Liter Diesel.
Erdgas ist Methangas (CNG) und Flüssiggas (LPG) ist eine Mischung aus Propangas und Butangas. Erdgas wird im Fahrzeug unter einem Druck von 200-220 bar gasförmig gespeichert. Flüssiggas wird, wie der Name schon sagt, in flüssiger Form unter einem Druck von 8-20 bar im Fahrzeug gespeichert.
Bei modernen Autogassystemen auf Verdampferbasis verringert sich die Motorleistung nur unwesentlich. Die Leistungseinbußen liegen bei einer modernen Multipoint-Autogasanlage in der Größenordnung von 1 bis 3%. Für einen Autofahrer ist dies kaum zu merken.
Bei modernen Autogasanlagen auf Basis der Flüssiggaseinspritzung wie z.B. Vialle LPi oder LPdi kann es, je nach Fahrzeugtyp, sogar zu einer leichten Leistungssteigerung kommen.
Bei Fahrzeugen mit einem Erdgasantrieb muß durchaus mit Leistungseinbußen zwischen 10% und 20% gerechnet werden. Die Ursache hierfür liegt hauptsächlich am geringeren Gemischheizwert von Erdgas.
In Deutschland erhält man Erdgas in zwei Qualitäten: H-Gas und L-Gas. H-Gas (auch High caloric-Gas) kommt zum großen Teil aus den GUS-Staaten, Norwegen, den Niederlanden und Dänemark. Es hat einen Methananteil, der zwischen 87 und 99,1 Vol.-% liegt. H-Gas zeichnet sich durch einen geringen Stickstoff- (N2) und Kohlendioxidanteil (CO2) aus.
L-Gas (Low caloric-Gas) hat in der Regel einen Methangehalt, der nur zwischen 79,8 und 87 Vol.-% liegt. Der Stickstoff- (N2) und Kohlendioxidanteil (CO2) liegt bei L-Gas etwas höher als bei H-Gas.
Der L-Gas liegt pro Kilogramm in der Regel etwas günstiger, da der Energiegehalt auch geringer ist. L-Gas kommt verstärkt im norddeutschen Raum vor. Das Bundesland Niedersachsen verfügt über eigene Erdgas-Quellen.
Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften von H-Gas und L-Gas, kommt es bei der Nutzung und dem Einsatz als Kraftstoff durchaus zu unterschiedlichen Erfahrungen bei erdgasbetriebenen Fahrzeugen. Daher kann es sein, dass Sie beim Tanken von Erdgas in verschiedenen Regionen von Deutschland differenzierte Reichweiten aufgrund der unterschiedlichen Heizwerte erreichen.
Das Wort "Umrüstung" ist in diesem Zusammenhang verwirrend. Man kann Fahrzeug zusätzlich um einen Flüssig- oder Erdgasantrieb erweitern. Die Fahrzeuge können dann sowohl mit Flüssiggas (LPG) oder Erdgas (CNG) als auch mit Benzin betrieben werden. Grundsätzlich muss für jedes Fahrzeugmodell einmalig ein spezielles Abgasgutachten vor der Erweiterung erstellt werden. Ein gültiges Abgasgutachten wird in Deutschland von TÜV und DEKRA für die Eintragung der Anlage in die Fahrzeugpapiere vorausgesetzt.
Die Fachleute der DAT (Deutsche Auto Treuhand) prognostizieren einen höheren Werterhalt für Autos mit serienmäßigen Gasantrieb. Nachrüstlösungen mit Autogasanlagen haben keinen nennenswerten Einfluss auf den späteren Verkaufswert.
Bisher keine. Grundsätzlich wird zwar bei der TÜV-Abnahme der Autogasanlage auch die Schlüsselnummer der Schadstoffklasse vom Fahrzeug geändert, was aber lediglich eine Änderung der Nummer jedoch nicht der Schadstoffklasse ist. Die Schadstoffeinstufung bleibt auch nach der Umrüstung unverändert.
Biogas entsteht durch die Vergärung unter Luftausschluss aus natürlichen Abfällen. Der hohe Methangehalt ermöglicht eine Nutzung des Biogases in Erdgasqualität. Vor allem das in der Schweiz unter dem Namen "Kompogas" angebotene Gas kann auch für Erdgasfahrzeuge genutzt werden.
Staatliche Fördermaßnahmen zu Autogasanlagen sind noch eine Seltenheit in Deutschland und abhängig vom Wohnort des Interessenten. Jedes Bundesland entscheidet selbst ob Fördergelder gezahlt werden. Exakte Auskünfte zu Fördermaßnahmen und deren Beantragung können Sie bei Ihrem Finanzamt oder Landratsamt erfragen.
Bei einer Erdgasumrüstung ist es teilweise möglich, dass einzelne regionale Erdgasbetriebe Prämien in der Form von Bargeld, Gutschriften oder Tankgutscheine ausgeben. Dem entgegen stehen aber die wesentlich höheren Umrüstkosten bei Erdgasaufrüstung.
Nein, auf keinen Fall. Erdgas wird im Gegensatz zum Flüssiggas unter dem hohen Druck von 200-220 bar gespeichert. Der Druck im Autogastank beträgt hingegen lediglich ca. 8-20 bar. Autogastanks sind für die hohen Drücke nicht ausgelegt. Unterschiedliche Betankungsanschlüsse am Fahrzeug machen Verwechslungen unmöglich.
Der Tankvorgang dauert genauso lange wie bei einer Diesel- oder Benzinbetankung (ca.3-5 min.) und ist diesem sehr ähnlich. Anstelle einer herkömmlichen Zapfpistole ist die Auto- oder Erdgas-zapfpistole mit einer Füllkupplung ausgestattet. Diese Kupplung wird leicht auf den Tankanschluss des Gastanks am Fahrzeug gesetzt und durch eine Verschraubung sicher verbunden.
Eine Verwechslung der Tankanschlüsse ist ausgeschlossen, den Fahrzeuge mit Flüssiggastank haben einen völlig anderen Tankanschluß als bei Erdgasfahrzeugen. Die Druckverhältnisse bei Erdgas liegen bei ca. 200 bar während Flüssiggas bei 5 bis 15 bar betankt und bei ca. 5-8 bar gelagert wird.
Viele Autohersteller geben den Kraftstoffverbrauch in m³ Erdgas an. Die Abgabe an der Zapfsäule erfolgt aber nach Gewicht (kg). Mit Hilfe der spezifischen Dichte von Erdgas lässt sich das Volumen in Gewicht umrechnen die Formel dafür lautet: y m³ x 0,784 (Beispiel: 12 m³ x 0,784 = 9,4 kg).
Versicherungstechnisch werden Flüssig- und Erdgasfahrzeuge genauso behandelt wie jedes konventionelle Fahrzeug. Einige Versicherer bieten sogar günstigere "Ökotarife" an.
Die geringsten Tankprobleme sind in Norditalien und der Schweiz zu erwarten, dort gibt es bereits ein relativ dichtes Tankstellennetz. Allerdings kann man nicht immer mit der genormten NGV-1-Kupplung rechnen. Es empfiehlt sich daher die Mitnahme eines entsprechenden Adapters. Aber wie auch in Deutschland sollte man vor der großen Reise die Tankmöglichkeit abstimmen!
Der Naturstoff Erdgas entstand vor ungefähr 600 Millionen Jahren. Durch abgestorbene Kleinorganismen, Plankton und Algen, die sich vor mehreren Millionen Jahren auf dem Grund riesiger Ozeane ablagerten und Gesteins- und Erdschichten überdeckt wurden, begann unter Luftabschluss und hohem Druck ein chemischer Prozess, der über Jahrmillionen die organischen Substanzen in gasförmige Kohlenwasserstoffe, das jetzige Erdgas, umwandelte.
Derzeit gibt es keine Erkenntnisse über Motorschäden an Fahrzeugen, die mit entsprechenden Ethanol-Nachrüstsätzen ausgerüstet wurden.
Es gibt eine Umrüstmöglichkeit auf Diesel-Gas-Zweistoffbetrieb, das sogenannte Dual Fuel-System. Dabei wird ein Gas-Luftgemisch mit Hilfe des in den Brennraum eingespritzten Dieselkraftstoffs gezündet. Dieses Verfahren wurde bereits in den 20er Jahren entwickelt. Je nach System können zwischen 60-80% Gasanteil erreicht werden. Um die Kohlenwasserstoffemission im Abgas gering zu halten, wird zusätzlich ein Oxikat benötigt. Der Umbau besteht aus Druckbehältern, Sicherheitselementen, Gasmischer und Steuergeräten. Es kann weiterhin 100% Diesel gefahren werden. Die Mehrkosten verteuern das Fahrzeug um 15-20%.
Die Nachrüstung von dieselbetriebenen PKW wird von mehreren Gasanlagen-Herstellern mit Blick auf steigende Treibstoffpreise und die zu erwartende Verschärfung der Umweltbestimmungen verstärkt vorangetrieben.
Autogas und Erdgas sind als sicherer einzustufen als herkömmliche Flüssigkraftstoffe wie Diesel oder Benzin. Tests des ADAC haben die Sicherheit von Gastanks in Fahrzeugen bestätigt.
Da die verwendeten Gastanks aus Stahl oder Compositewerkstoffen gefertigt sind, sind sie sehr viel stabiler als herkömmliche Treibstofftanks die überwiegend aus Kunststoff bestehen. Die geprüften Gastanks sind mit zuätzlichen Sicherheitseinrichten wie Überdruckventilen und 80% Füllstop ausgerüstet. Zudem verhindern zusätzliche Sicherheitsventile das Einströmen des Gases in das System wenn die Anlage außer Betrieb ist. Ein Magnetventil sichert den Tank direkt ab, das zweite Ventil ist unmittelbar vor dem Verdampfer platziert und das dritte Ventil befindet sich in der Regel an der Steuereinheit.
Sollte es bei einem Unfall zu einer Beschädigung der Gasanlage kommen, schalten alle Ventile einzeln ab und verhindern so einen unkontrollierten Gasaustritt. Würde der Tank selbst beschädigt und Gas austreten, so würde die Leckstelle durch die Ausdehnung des Gases vereisen und die Explosionsgefahr verhindern. Im Nachgang verflüchtigt sich das Gas.
Auch bei einem Fahrzeugbrand ist nicht mit einem höheren Gefahrenpotenzial zu rechnen. Bei einem Brand würde sich das Gas im Tank ausdehnen und kontrolliert über das Überdruckventil stoßweise austreten. Ein Kunststofftank für Diesel oder Benzin würde in diesem Fall schmelzen und eventuell sogar explodieren.
Achtung! Arbeiten an Gastanks und Gasanlagen generell sollten nur durch autorisiertes Fachpersonal erfolgen! Bastler haben an Gasanlagen nichts zu suchen!