Mit der Behauptung, durch Fremdstoffe verunreinigtes Autogas würde zu Tausenden von Motorschäden bei Autogas-Fahrzeugen führen, sind die Flüssiggas-Versorgungsunternehmen in der Sendung Frontal21 massiv angegriffen worden. Es wurde sogar die abenteuerliche These aufgestellt, dem Autogas würden Weichmacher als Sondermüll von der chemischen Industrie beigemischt. Beweise für diese Verleumdungen wurden von der Sendung allerdings nicht erbracht. Vielmehr wurden unsachgemäß eingebaute Anlagen oder Anlagen mit nicht den Vorschriften entsprechenden Teilen gezeigt.
Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. (DVFG), in dem der größte Teil der mittelständischen Flüssiggas-Versorgungsunternehmen zusammengeschlossen ist, weist mit Entschiedenheit derartige Behauptungen zurück. Etwa 75 Prozent der rund 5.000 deutschen Autogastankstellen werden von Mitgliedsunternehmen des DVFG beliefert. Diese Firmen beziehen das von ihnen gelieferte Flüssiggas entweder aus deutschen Raffinerien oder über Nordsee-Terminals in Deutschland und Holland. Sowohl bei den deutschen Raffinerien als auch bei den Terminals gibt es zertifizierte Managementsysteme, die für die Qualität des Flüssiggases umfangreiche Analysen vorsehen. Zusätzlich führen Mitgliedsunternehmen, die eigene Import-Binnenterminals unterhalten, regelmäßige Kontrollanalysen durch. In den kontinuierlich gezogenen Proben wurden in keinem Fall so genannte Weichmacher festgestellt.
Die in der Sendung als schädliche Bestandteile genannten Olefine sind natürliche Bestandteile des Flüssiggases und anderer Kraftstoffe. Es unterstreicht die Inkompetenz der Sendung, dass diese natürlichen Bestandteile des Flüssiggases, die z. B. auch in der Norm DIN 51622 erfasst sind, fälschlich als Schadstoffe charakterisiert werden.
Es bleibt festzuhalten, dass alle diese Punkte dem zuständigen Redakteur und seiner Chefredaktion durch umfangreichen Mail-Verkehr vor der Sendung bekannt waren.
Die Qualitäts-Norm für Autogas ist der Redaktion von Frontal21 auch vom Deutschen Institut für Normung bestätigt worden. Weiterhin haben der Redaktion auf Nachfrage sowohl die zuständigen Bundesministerien als auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe versichert, die in der Sendung behaupteten Probleme entsprächen nicht der Realität. Eine eigene Umfrage des DVFG wegen der angeblichen Reklamationshäufung hat bei großen Ausrüstungsunternehmen und namhaften Automobilherstellern ein identisches Bild ergeben. Die Zufriedenheit bei den inzwischen über 320.000 Nutzern von Autogas ist groß, angeblich zunehmende Probleme sind nicht erkennbar.
Der DVFG weist mit Nachdruck darauf hin, dass das von seinen Mitgliedsunternehmen gelieferte Autogas den definierten Qualitäts-Normen entspricht. Für Autogas-Tankstellen, die nicht diesem Kreis angehören, kann der Verband diese Erklärung natürlich nicht abgeben, erwartet aber, dass auch andere Marktteilnehmer ähnlich sorgfältig auf Qualität achten. Vor allem weist der DVFG auch darauf hin, dass Autofahrer insbesondere bei der nachträglichen Ausrüstung von Fahrzeugen mit Autogasanlagen beim DVFG gelistete oder anderweitig zertifizierte Ausrüstungsbetriebe nutzen sollten. So kann verhindert werden, dass Anlagen eingebaut werden, die nicht den technischen Qualitätsanforderungen entsprechen.