IAA Messesplitter 2009

Am 27.09.2009 endete die 63. Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main. Trotz rückläufiger Besucherzahlen zeigten sich die Aussteller zufrieden.
Nach Angaben des Verbandes der deutschen Automobilindustrie setzen die deutschen Autohersteller zunehmend auf Elektroantriebe. Messe-Highlight bei den Elektromobilen waren zum Beispiel der batteriebetriebene Kleinwagen e-Up von VW sowie der Ampera von Opel.

VW E-Up

Die IAA-Studie des e-Up entstand unter Federführung von Marken-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. Der e-up auf der Basis von Modulen der VW New Small Family verfügt über einen Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 60 kW und einer Dauerleistung von 40 kW. Das maximale Drehmoment liegt bei 210 Newtonmeter.
Der Elektromotor beschleunigt den nur 1085 Kilogramm leichten 3+1 Sitzer in 11,3 Sekunden auf Tempo 100 und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Die Gesamtreichweite des e-Up mit seinen Lithium-Ionen-Batterie beziffert VW mit ca. 130km. Das Aufladen soll an einer normalen 230 Volt-Hausnetz-Steckdose möglich sein. Je nach Ladezustand der Batterie und Ausstattung der Ladestation sollen die Akkus zwischen einer und fünf Stunde wieder zu 80 Prozent voll getankt sein.

Opel Ampera

Nach dem Genfer Automobilsalon zeigt Opel auf der IAA sein Hybridfahrzeug Ampera, das ab 2011 angeboten werden soll.
Im Gegensatz zu einem konventionellen Hybridfahrzeug fährt der Ampera ausschließlich elektrisch. Der eingebaute Verbrennungsmotor dient lediglich zum aufladen der Batterie. Der Elektromotor des Opel Ampera liefert 110 kW, verfügt über ein Drehmoment von 370 Nm und beschleunigt den Ampera auf 161 km/h. Die 16 kWh fassende Lithium-Ionen-Batterie liefert Energie für 60 Kilometer Fahrstrecke. Auf längeren Strecken kann der Verbrennungsmotor als Generator für die Lithium-Ionen-Batterie zugeschaltet werden, wodurch sich die Reichweite auf ca. 500 Kilometer vergrößert. Den Verbrauch des Ampera gibt Opel mit 1,6 l/100 km für die ersten 100 km an, für jede weiteren 100 km ohne zwischenzeitliche Akkuladung benötigt das Hybridfahrzeug ca. 4,7 l/100km .

Neben reinen Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen mit Benzinmotoren waren auf der internationalen Autoshow auch wieder neue Modelle mit Autogasantrieb sowie Autogashybridfahrzeuge zu sehen.

Skoda Octavia 1.6 LPG

Erstmals präsentiert Skoda auch in Deutschland den Octavia LPG, der auf dem italienischen Markt schon seit längerem in einer LPG-Version erhältlich ist.
Der bivalente Octavia leistet mit seinen 1595 ccm Triebwerk im Benzin-Modus 102 PS, im LPG-Betrieb kommt er auf 98 PS. Der CO2-Ausstoß im LPG-Modus reduziert sich um rund zwölf Prozent auf 149 g/km. Skoda bestückt den LPG-Octavia mit einem Autogassystem des italienischen Herstellers Landi Renzo.
Der 44 Liter fassende Autogas-Tank ist platzsparend in der Reserveradmulde untergebracht und sorgt für eine Reichweite von knapp 500 Kilometer im Gasbetrieb, die Gesamtreichweite liegt bei ca. 1200 Kilometern. Eine Anzeige für den Gasfüllstand und den Betriebsmodus ist gut sichtbar in der Mittelkonsole untergebracht. Die Preise für den Autogas-Octavia beginnen bei 18.190 Euro.
Neben dem Skoda Octavia zeigte der Volkswagenkonzern in Frankfurt auch den Golf BiFuel LPG der bereits auf der Automobil International 2009 in Leipzig seine Weltpremiere feierte.

KIA Forte LPI Hybrid

KIA präsentierte auf der IAA erstmals in Europa den Forte LPI Hybrid, der in Korea bereits zu kaufen ist. Er verfügt über einen 114 PS starken, mit Flüssiggas betriebenen 1,6-Liter-Motor, der mit einem 20 PS (15 kW) starken Elektromotor mit 105 Nm Drehmoment gekoppelt ist. Weitere Elemente des KIA-Hybrids sind eine 180-Volt-Lithium-Polymer-Batterie, ein stufenloses Automatikgetriebe (CVT), die Start-Stopp-Technologie ISG und ein System zur Bremsenergie-Rückgewinnung.
Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch des KIA Forte beträgt 5,3 Liter Flüssiggas pro 100 Kilometer, die CO2-Emission liegt bei 94 Gramm pro Kilometer. Der Verbrennungsmotor des Forte LPI Hybrid ist beim Fahren ständig in Betrieb. Beim Anfahren und Beschleunigen wird er automatisch vom Elektromotor unterstützt, bei gleichmäßiger Geschwindigkeit arbeitet nur der LPI-Motor. Beim Abbremsen des Fahrzeugs lädt das System zur Bremsenergie-Rückgewinnung die Lithium-Polymer-Batterie wieder auf.
Die neue Lithium-Polymer-Batterie für den Forte LPI Hybrid hat die dreifache Spannung einer Nickel-Wasserstoff-Batterie (auf Ein-Zellen-Basis) und wiegt weniger. Die Leistungsdichte liegt gegenüber NiH2-Batterien um 65 Prozent höher, die Energiedichte um etwa 35 Prozent. Anstelle eines Benzintank befinden sich unter den Sitzen des Forte LPI Hybrid zwei runde, quer eingebaute LPG-Tanks, die speziell geschützt sind und zusammen 53 Liter fassen. Im Alltagseinsatz kann der Kia Forte LPI Hybrid mit einer Tankfüllung 850 Kilometer weit fahren.

Weitere interessante Infos zu Autogas auf der IAA 2009 finden Sie auf autogasblog.info. Autogasblog hat auf der IAA auch einmal die Kompetenz der Autohersteller zum Thema Autogas getestet, mit einem interessanten Ergebnis.

Sonntag, 27. September 2009